“Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung” – Heraklit
In diesem Sinne stand das Vereinsjahr 2017: Mit der Wahl von Markus Liebi als Präsident der Fricktaler Offiziersgesellschaft wurde der langjährige Präsident Oberstlt i Gst Markus M. Müller abgelöst. Das anzutretende Erbe war gross. Kann ein Subalternoffizier in die grossen Fussstapfen eines Generalstabsoffiziers treten?
Auch der C Personelles wurde neu besetzt. Mit Maj Bruno Tüscher wurde ein fähiger Nachfolger von Oblt Stephan Benz gefunden.
Bereits an der ersten Sitzung des Jahres, also noch vor der Generalversammlung, wurden die neuen Vorstandsmitglieder als Gäste miteinbezogen und auf das Amt vorbereitet. Die drei weiteren Vorstandssitzungen wurden dann bereits mit dem neuen Vorstand bestritten.
In der Dachorganisation der Schweizer Offiziersgesellschaften führte die DV und insbesondere die darin beschlossene Beitragserhöhung um CHF 5.00 bereits im Voraus hohe Wellen. Darin ging es nicht um den Beitrag an sich, sondern mehr um die Entschädigung für das Generalsekretariat. Sind CHF 220’000.00 für ein Sekretariat angemessen, von welchem an der Basis jeweils nichts zu spüren ist? Wo kann die SOG sparen oder allenfalls neue Einkommensquellen erschliessen?
Die Diskussion mit der SOG-Führung unter Oberst i Gst Stefan Holenstein führte zu keinem Ergebnis. Die daraus entstandene Opposition gegen eine Beitragserhöhung wurde von allen AOG-Sektionen und auch von anderen Kantonal- und Fach-OG mitgetragen. Der Disput endete in einem offenen Brief an die SOG sowie einem zweiseitigen Blick-Artikel, in welchem der Präsident der AOG, Oberst Peter Balzer in voller Grösse abgebildet war. An dieser Stelle sei bemerkt, dass er als Präsident der AOG, aber auch als Vorstandsmitglied SOG die Anliegen der Sektionen stehts und mit aller Konsequenz eingebracht und verteidigt hat.
Leider hat es an der DV nicht gereicht, eine Beitragserhöhung zu verhindern. Dennoch ist der Diskussion viel Gutes abzuringen: Die SOG hat Arbeitsgruppen eingesetzt, um eine Reorganisation der SOG im Bereich Finanzen, Vorstandsstruktur und Generalsekretariat voranzutreiben. Durch die daraus entstandenen Ergebnisse konnte sich die Präsidentenkonferenz AOG dazu durchringen – entgegen bereits vorher gefasster Beschlüsse und Absprachen mit dem Präsidenten SOG – die Beitragserhöhung bereits im Jahr 2017 zu bezahlen. Wir sind gespannt, wie sich die SOG weiterhin zum Besseren verändert.
Die FOG hat sich mit dem gut aufgestellten Vorstand auf hohem Niveau halten können. Zwar musste ein leichter Rückgang der Mitgliederzahlen verkraftet werden, welcher aber vor allem aufgrund der Datenbanküberprüfung entstanden ist. Auch mussten zwei Todesfälle verkraftet werden. Somit zählten wir per Ende 2017 116 Mitglieder (davon 26 Gönner). Ca. 60% der Mitglieder sind aktiv in der Armee eingeteilt, was einer leichten und erfreulichen Steigerung gegenüber dem letzten Jahr entspricht. Auch im Bereich der Finanzen kann ein schöner Gewinn bilanziert werden.
Die vier Quartalsrapporte wurden gut besucht. Hierbei sei insbesondere der Sommer-Rapport bei den Pontonieren in Mumpf sowie das Schiesskino anlässlich des Herbst-Rapportes erwähnt. Als Prognose Of konnte Oberst aD Leon Borer, gefolgt von Oblt Stefan Meier gekürt werden. Man sieht also, auch Junge mit weniger Erfahrung können gute Prognosen abgeben.
Auch das Pistolenschiessen 25m mit (Damen-)Begleitung in Laufenburg fand Anklang. Sicherlich auch, weil auch andere Waffen als die Pist 75 ausprobiert werden konnten. Die freundliche Zurverfügungstellung der Waffen durch die Besitzer sei herzlich verdankt.
Am internationalen Schiesswettkampf “Eschbach” konnte eine Delegation der FOG sich mit Wehrmännern aus aller Welt messen. Auch im Jahr 2018 möchte die FOG wieder in Eschbach vertreten sein. Gerne gibt unser C Anlässe, Maj Michel Ingold weitere Auskünfte.
Sicherlich ein Höhepunkt des Vereinsjahres war die Besichtigung der
Drohnenentwicklung der UMS Skeldar. Die in Möhlin ansässige und vom ehemaligen Rüstungschef Div aD Baumann geführte Firma hat sich auf die Entwicklung von unbemannten Rotorflüglern spezialisiert.
Daneben konnten diverse Anlässe unserer Nachbar OGs und anderen ausserdienstlichen Vereinen besucht werden. So auch die Biwak-Ausbildung der MWG der SV MLT. Die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen soll in Zukunft noch verstärkt werden, um die Beteiligung an den Anlässen zu erhöhen und den Austausch unter den einzelnen Sektionen und anderen ausserdienstlichen Vereinen zu fördern.
Das Knüpfen von Kontakten stand bei den Besuchen von Instruktorenanlass, GV UOV BL, Beförderungsfeier der Uem/FU S 61, aber sicher auch am Säulenhausrapport im Vordergrund. Dieser wurde zum letzten Mal im “Säulenhaus” an der Laurenzenvorstadt durchgeführt. Denn nach der Auflösung der Inf Br 5 verschwindet das historische Gebäude in den Tiefen der kantonalen Verwaltung. Wir danken dem Kr Kdo mit Oberst i Gst Dieter Wicki als C AMB und Oberst Rolf Stäuble als Kr Kdt – notabene beides Mitglieder unserer Offiziersgesellschaft – herzlich für die gebotene Plattform und hoffen, dass es auch weiterhin einen solchen Anlass an anderem Ort geben wird. Denn für die Mitgliederwerbung ist ein solcher Anlass essentiell.
Alles in allem können wir auf ein erfolgreiches Vereinsjahr 2017 zurückblicken. Dennoch gibt es noch Ziele, die es weiterhin und mit aller Stärke zu verfolgen gilt. Der Stellenwert der Armee nicht nur als Teil des Sicherheitsverbund Schweiz, sondern auch als einzige Sicherheitspolitische Reserve muss breiter bekannt gemacht werden. Somit werden auch wir uns stetig verändern.
So bereits an der Vereinsversammlung 2018, an welcher Oberstlt Dimitri Papadopoulos nicht mehr als Kassier antritt. Für die geleisteten Dienste als Kassier und für die Unterstützung während meines ersten Präsidialjahres danke ich ihm herzlich. Ich freue mich, mich mit einem aktiven Vorstand weiterhin für die Interessen der Fricktaler Offiziersgesellschaft, der Schweizer Armee und der Schweiz einsetzen zu dürfen.
Frick, 02.03.2018
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